Aktuelles 2025
Die Partnerschaft zwischen den Evang.-Luth. Dekanaten Siha und Fürth besteht seit 30 Jahren.
Siha liegt an den Westhängen des Kilimanjaro bis in die Steppe hinein, 80 km in Nord-Süd-Richtung und 30 km von Ost nach West. Die Gegend ist vor allem landwirtschaftlich geprägt. Etwa 35.000 lutherische Christen sind in 22 Pfarreien mit vielen Gemeinden organisiert. Der Anteil junger Menschen beträgt über fünfzig Prozent. Die meisten Christen gehören dem Volk der Chagga an, es kommen aber immer mehr Massai vor allem in die Gemeinden der Steppe.
Die Gemeinden wachsen, weil die Bevölkerung wächst und weil die missionarischen Bemühungen Früchte tragen. Vor allem Moslems werden Christen. Viele Gemeinden müssen ihre Kirchen neu und größer bauen. Nicht selten gibt es am Sonntag Vormittag zwei oder drei Gottesdienste, die voll sind. Pfarrer und Pfarrerinnen und ‚Evangelisten‘ (Gemeindereferenten) sind in den Gemeinden tätig, es gibt aber auch viele ehrenamtlich Mitarbeitende, vor allem Chöre, Hauskreise und Nachbarschaftshilfe. Die Gemeinden finanzieren sich aus den Kollekten, die in den Gottesdiensten eingesammelt werden, und aus Spenden unter der Woche, die unserem Kirchgeld ähneln.
Eine Partnerschaft lebt von den gegenseitigen Besuchen mit Begegnungen, Gesprächen, Besichtigungen, gemeinsamen Gottesdiensten und Andachten, Singen und Beten. Im Lauf unserer Partnerschaft fanden jeweils 13 Besuchsreisen in jede Richtung statt.
Das Dekanat Fürth unterstützt nach gemeinsamer Absprache verschiedene Hilfsprojekte in Siha. Auf Spendenbasis werden das Gesundheitszentrum in Sanya Juu (Gehälter für vier Planstellen, Medikamenteneinkauf, Operationstrakt) und die Hilfe für Waisen und arme Schüler und Behinderte finanziert. Hilfsprojekte in der Vergangenheit waren eine Photovoltaikanlage im Gesundheitszentrum, Armenhilfe in akuten Notlagen, Tagespflege für Behinderte und verschiedene Kirchen und Gemeindezentren. Im neuesten Projekt „Gemüse gegen Armut“ werden 110 junge Menschen, vor allem arme und ungewollt schwangere Mädchen und junge Frauen, in Gemüsebau, Verarbeitung und Verwertung ausgebildet, sodass sie ein eigenes kleines Einkommen generieren können.
(Markus Broska, Dekanatsmissionspfarrer, 1/2025)